Ein Gastbeitrag von Fabian Broich
Freiheitliche politische Arbeit ist etwas, das aus den Tiefen meines Verstands und meines Herzens stammt. Es ist eine Sehnsucht nach der Verwirklichung meiner Werte, Visionen und Zielbilder – verbunden mit der Überzeugung, dass ich alles aus eigener Verantwortung schaffen kann.
Man wird nicht liberal geboren
Eigenverantwortung bedeutet für mich „bei mir zu sein”, mir Sicherheit selbst zu schaffen und immer auf meine Emotionen, Gedanken und Visionen zu achten – für mich einzustehen. Probleme lösen sich am ehesten, indem man sein Handeln zur Erarbeitung einer Lösung einsetzt und andere Meinungen, die einen betreffen, nicht mit einbezieht. Ich brauchte lange, um diese Erkenntnis wirklich zu verinnerlichen und mein Handeln konsequent so zu gestalten. Ich bin jedoch der Auffassung, dass jeder, der wirklich liberal fühlt und handelt, in seinem Leben verschiedene Situationen durchlebt hat, die ihn teilweise schmerzlich geprägt haben und ihm die Bedeutung von Freiheit nahezu eingebrannt haben.
Meine Herkunft als Sehnsuchtstreiber
In meiner Kindheit gehörte meine Familie der Arbeiterschicht / unteren Mittelschicht an. Ich sah oft, wie meine Eltern alles Mögliche getan haben, um uns Kindern alles an Glück zu geben und sozial aufzusteigen. Häufig war es am Ende des Monats knapp und Geburtstagsgeschenke wurden oftmals auf Raten gekauft, um uns Kindern eine Freude zu machen. Heute ist meine Familie sozial aufgestiegen durch den Fleiß und Ehrgeiz meiner Eltern. Früh habe ich aber schon aus diesen Erfahrungen als Kind gelernt: Ich möchte nicht so knapp leben und nie in diese Situationen kommen.
Die Unfreien unter uns
Der Glaube an eine Zukunft und ein gutes Leben in Freiheit sind mein Navigationssystem gegen Unglück, Unterjochung und Gleichmacherei. Ich bin Fabian und ich lasse mir meine Visionen nicht durch Limitationen meiner Gedanken und Ideen von konservativen und linken Menschen ausreden. Dahinter steckt bei diesen Menschen oft der fehlende Glaube an die eigenen Fertigkeiten und das erlernte Muster: Andere MÜSSEN bestimmen, wie mein Leben auszusehen hat. Sie haben sich in gewisser Weise schon aufgegeben und hier beginnt in meinen Augen die Gleichmacherei, die dem Sozialismus zugrunde liegt.
Fortschritt gibt es nur mit Freiheit
Jene, die sich als progressiv bezeichnen, vertreten oftmals eigentlich sehr regressive kollektivistische Ideologien. Wahren Fortschritt gibt es nur mit Individualismus – die individuelle Freiheit steht immer an erster Stelle und darf weder durch vermeintlich moralische Ketten noch Gepflogenheiten eingeschränkt werden. Liberalismus muss immer die tatsächliche Realität als Ausgangsbasis nutzen und mit der Moderne verbinden, um ein Maximum an Freiheit zu erzeugen. Sozialliberale verwechseln oftmals die Moderne mit linken Ideologien und verleugnen damit den klassischen Liberalismus. Dabei ist er das so wichtige Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft und die einzige Chance, allen Menschen eine Zukunft in Frieden, Demokratie und Eigenverantwortung zu garantieren.
Freiheit darf nicht zur Floskel verkommen
Das Wort „Freiheit“ wird gerade auf der linken Seite des Parteien-Spektrums nahezu pervertiert und verliert durch „Freiheit ja, aber…“ zunehmend seine eigentliche Bedeutung und verkommt zur Floskel. Sozialliberale haben den Kern der Freiheit aus den Augen verloren und fordern Einschränkungen dort, wo die Freiheit ihre elementare Bedeutung hat: In der freien Entfaltung des Individuums. Oft steckt Angst hinter diesen Einschränkungen, da man mit vollkommener Freiheit überfordert wäre.
Erschaffen statt nur schaffen
Gerade in der Boomer-Generation ist die Überzeugung weit verbreitet, dass man unter allen Umständen einer Arbeit nachgehen sollte, deren Grundzweck in der Erzielung von Lebensunterhalt liegt. Diese Einstellung ist vollkommen falsch und beraubt den Menschen seiner Lebensqualität. Wer nur wegen des Geldes arbeitet, der läuft Gefahr eines Tages zu erkranken oder sich zu radikalisieren aufgrund seiner Unzufriedenheit. Im Leben geht es meiner Meinung darum, nicht nur zu schaffen, sondern auch etwas zu „erschaffen“ und Glück durch Selbstverwirklichung zu finden. Wohlstand und Sicherheit ergeben sich nur so dauerhaft – dafür bedarf es mal wieder eines: Eigenverantwortung.
Identitätspolitik– ein Gift für eine freie Gesellschaft
Die Bewegungen, die rechtliche Gleichstellung erkämpft haben, haben sich heldenhaft für die freie Entfaltung des Individuums eingesetzt. Heute versuchen linke Bewegungen sich in deren Tradition zu stellen, mit einem gänzlich anderen Ziel: Identitätspolitik. Aufgrund vermeintlicher „struktureller Diskriminierung“ sollen Privilegien eingeräumt werden. Die Quellen des Unglücks lägen in der Gesellschaft und nicht im Handlungsspielraum des Individuums. Das empfinde ich als höchste Form der Selbstaufgabe. Man sollte jeden Menschen als Individuum sehen und ihn anhand seiner Werte und Taten beurteilen und nicht anhand irgendwelcher Merkmale.
Das geilste Gefühl: etwas in Eigenverantwortung schaffen
Für mich ist es das schönste Gefühl im Leben zu wissen: Das habe ich allein geschafft und ich habe dafür auch auf Dinge verzichtet – aber das war es alles wert. Das Brüllen einiger Linksliberaler, Grüner oder Sozialdemokraten verstehe ich deshalb als Jammern auf hohem Niveau, um sich Eigenverantwortung und Zielstrebigkeit zu entziehen. Niemandem tut es weh, ein paar Stunden neben dem Studium zu arbeiten oder weniger Partys im Studium zu feiern. Zumal man heute hervorragend berufsbegleitend in vertretbaren Modellen studieren kann. Während andere sich das Vollzeit-Studenten-Dasein mit BAföG bezahlen lassen und nach dem Staat schreien, bezahlen berufsbegleitende Studenten bei deutlich höherer Belastung oftmals das Leben der Vollzeit-Studenten durch ihre Lohnsteuer- und Sozialabgaben. In meinen Augen eine der größten Ungerechtigkeiten. Dabei wären Steuerbefreiungen oder vollkommen abgabenfreie Einkünfte für Studenten jeglicher Art mehr als angebracht und würden nicht nur unserer Wirtschaft guttun – Eigenverantwortung würde endlich angemessen belohnt werden.