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(Not) another brick in the wall? Warum private Bildung besser ist.

Bildung ist Staatsaufgabe – kaum eine Vorstellung hält sich so hartnäckig wie diese. Doch bei dieser Vorstellung handelt es sich um einen Irrtum. Denn gerade bei der Bildung, die essenziell ist, damit ein Individuum ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben führen kann, wäre es fatal auf die Vorteile zu verzichten, die ein privates Bildungssystem mit sich bringen würde. Darum sollen hier drei Vorteile eines privates Bildungssystems präsentiert werden:

Mehr Auswahl und höhere Qualität durch Privatisierung.

Heutzutage gibt es fast nur staatliche Schulen und ein paar Schulen mit alternativen Lernkonzepten in privater Trägerschaft, die nur für wenige Schüler zugänglich sind. Doch jeder Mensch hat verschiedene Bedürfnisse, Fähigkeiten, Lernweisen und Persönlichkeiten. Ein einheitliches, staatlich vorgeschriebenes Bildungskonzept kann dieser menschlichen Vielfalt niemals gerecht werden. Daher sollte man die Auswahl zwischen verschiedensten Schultypen haben, damit jeder das Angebot in Anspruch nehmen kann, das für einen am besten passt. Durch eine Privatisierung könnte man diesem Anspruch Rechnung tragen und mehr Auswahl für Schüler aus allen sozialen Schichten schaffen.

Die dadurch entstehende Konkurrenz zwischen den Schulen hätte eine Erhöhung der Qualität der Bildung zur Folge. Heutzutage müssen sich Schulen kaum darum bemühen, Schüler zu bekommen. In einem privaten Bildungssystem wäre dies anders: Wer für seine Kosten eine zu schlechte Bildung anbietet, bekommt keine Kunden. Anders als in einem staatlich monopolisierten Schulwesen, würde nun wirklich die Motivation bestehen, die bestmögliche Bildung für den geringst möglichen Preis anzubieten.

Bessere Bildung – auch für Arme.

Aber was ist mit den Armen? Gibt es in einem privaten System dann nicht Kinder, deren Eltern sich keine Bildung mehr für sie leisten können? Die Annahme, dass finanziell schlecht gestellte Menschen von einem privaten Bildungswesen nicht profitieren würden, ist unberechtigt. Marktmechanismen wirken nämlich auch zwischen Schulen, die sich auf möglichst kostengünstige Bildung spezialisieren  – dies lässt bereits jetzt sehr anschaulich an der Forschung des britischen Professors für Bildungspolitik James Tooley feststellen. Dieser untersuchte die Wahl der Bildungseinrichtung von Eltern in den Slums von Nigeria, Ghana, Indien und Chile. Seine Untersuchungen zeigten, dass die privaten Schulen präferiert wurden und die Eltern trotz Armut und der Existenz von kostenlosen öffentlichen Schulsystemen bereit waren, das Geld in die Bildung ihrer Kinder zu investieren. Warum ist das so? Zum einen war das Schuldgeld nicht allzu hoch – dies zeigt, dass Konkurrenz zu geringeren Preisen führt. Die privaten Schulen boten außerdem eine viel höhere Qualität als die öffentlichen, was zeigt, dass die Marktmechanismen nicht nur zu geringeren Preisen, sondern auch zu einer höheren Qualität führen.

Es mag sein, dass es im Falle einer Umstellung zu einem privaten Bildungswesen seine Zeit benötigt, bis ein breites Angebot entsteht und durch die Konkurrenz die Preise sinken. Immerhin ist das Schulwesen bereits sehr lange in staatlicher Hand. In diesem Fall kann man sich temporär unterstützende Systeme zur Hilfe nehmen, wie z.B. das System der Bildungsgutscheine, wie es auch der Ökonom Milton Friedman vorschlägt. Hierbei wird das durch die schrittweise Privatisierung eingesparte Geld in Form von Bildungsgutscheine an die Schüler bzw. ihre Eltern verteilt. Diese Bildungsgutscheine sind lediglich bei Bildungseinrichtungen einlösbar, welche diese wiederum beim Staat gegen Geld eintauschen können. Somit können sich die Marktmechanismen auf dem Bildungsmarkt entfalten, ohne dass Kinder in Familien mit geringem Einkommen in der Anfangsphase, in welcher die Preise hoch sind, von der Bildung ausgeschlossen werden. Wie positiv sich bereits Ansätze in Richtung eines solchen Systems auswirken, lässt sich sehr gut am schwedischen Bildungswesen verdeutlichen. Langfristig sollten die Preise für Bildung jedoch soweit sinken, dass die Bildungsgutscheine obsolet werden könnten.

Mehr Chancen durch freie Bildung.

Den Traumberuf Arzt begraben müssen, weil man in der Schule schlecht in Gedichtinterpretation war? Sowas würde in einem privaten System vermutlich der Vergangenheit angehören. Staatlich genormte Bildungsabschlüsse sagen nur sehr wenig darüber aus, wie geeignet man für einen Beruf oder ein Studium ist. Auf einem freien Bildungsmarkt müssten Universitäten und Ausbildungsbetriebe die Eignung auf andere Art und Weise feststellen, höchstwahrscheinlich durch einen Eignungstest. Dieser wäre vermutlich so beschaffen, dass er nur Inhalte umfasst, die für das Studium bzw. die Ausbildung relevant sind. Wie man sich die Bildung davor angeeignet hat, ist also zweitrangig. Was zählen würde, ist einzig und allein die tatsächliche Eignung im jeweiligen Bereich. Es wäre also viel einfacher, das im Leben zu machen zu können, wofür man wirklich brennt.

Jedem Kind eine individuelle Bildung ermöglichen und auf seine individuellen Bedürfnisse eingehen – Das, was sich Eltern und Kinder aus allen möglichen politischen Richtungen wünschen, könnte mit einem privaten Bildungssystem endlich in Erfüllung gehen. Es lohnt sich also, auf ein privates Bildungswesen mit mehr Auswahl, mehr Chancen und mehr individueller Selbstentfaltung hinzuarbeiten.